Das Symbol des Lichtes in der dunklen Zeit ist die Kerze – und es ist auch ein Kerzenfest, das um die Wintersonnenwende gefeiert wird.
Zur Vorbereitung dieses Festes werden 4 Kerzen in den Farben:
und eine dicke Kerze für die Mitte besorgt. Vier Menschen übernehmen es, sich jeweils mit dem Thema Erde, Wasser, Luft und Feuer zu beschäftigen.
Es werden so viele Kerzenhalter benötigt, wie Menschen kommen. Ein Tisch wird in die Mitte des Raumes gestellt, auf dem die dicke Kerze in der Mitte zwischen den vier farbigen Kerzen stehen
sollte. Die Kerzenhalter bilden nun den äußeren Kreis. Jeder Teilnehmer des Festes bringt für sich eine schlichte weiße Kerze mit.
Zu Beginn des Festes setzen sich nun alle Teilnehmer um den Tisch in gemütliche Runde. Einer der Teilnehmer verlässt den Raum mit einer Anzündkerze in der Hand, die er draußen anzündet.
Nun wird im Raum das Licht gelöscht. Es ist völlig dunkel. Dabei kann jemand eine kurze Geschichte erzählen, die mit Dunkelheit und Licht zu tun hat. Nun kommt die Person mit der angezündeten
Kerze in den Raum, geht zum Tisch und zündet die dicke Kerze in der Mitte an und setzt sich anschließend auf seinen Platz. Die Person, die sich mit dem Thema Erde beschäftigt hat, sagt nun ihre
Gedanken dazu, geht zum Tisch, zündet die braune Kerze an der dicken mittleren an und setzt sich wieder. Nun kommen nacheinander die Kerzen Wasser, Luft und Licht hinzu, wobei jeder der vier
sagt, was ihm zu seinem Thema eingefallen ist.
Nun folgen die einzelnen Kerzen. Die Menschen im Kreis stehen nun nacheinander auf und zünden ihre Kerze ebenfalls an der mittleren dicken Kerze an mit dem Gedanken dabei, was sie in sich für die
nächste Zeit zünden möchten. Dazu ist es natürlich wichtig, sich vorher über sich selbst Gedanken gemacht zu haben und sich darüber klar zu sein, wo die eigenen Defizite liegen. Hier kann jeder
einzelne nun bei sich etwas anstoßen (zünden).
Auf diese Weise wird der Raum nun von Kerze zu Kerze heller, bis die letzte Kerze angezündet ist. Dabei entsteht eine sehr feierliche Atmosphäre. Nun wird gefeiert. Die Tische stehen im Kreis um
den großen Tisch, es wird gemeinsam gegessen, sich ausgetauscht, Musik gemacht, gesungen und natürlich auch gelacht. Aber es ist insgesamt ein etwas besinnlicheres Fest, als die Feste im Sommer
und im Herbst.
QUELLE: Engelsburger Miteinander (Telegram-Kanal)
Viele der ursprünglichen vedischen Feste wurden von der Kirche in Kirchliche Feste umgemünzt. Wir möchten wieder die ursprünglichen Feste beleben, weil sie eine große Rolle im Leben der vedischen
Menschen spielten. Die meisten Feste haben ihren Ursprung im natürlichen Jahresverlauf. Sie zeigen die Verbundenheit der Menschen mit der Natur. Der Mensch findet alles, was in der Natur
geschieht, auch in seinem Inneren wieder. Das kosmische Wirken in der Natur wurde von den vedischen Menschen durch ihre symbolischen Feste zum Ausdruck gebracht. Ich spreche hier nicht nur von
der sichtbaren Natur, sondern schließe auch die nichtsichtbaren Ebenen mit ein, die durch die Natur wirken. Denn in allen Ebenen wirkt eine Botschaft, die uns mit den höchsten Sphären
verbindet.
Zur Wintersonnenwende am 21. Dezember feierten die Menschen das Lichterfest. Es hat in der dunkelsten Zeit des Jahres eine starke symbolische Bedeutung.
Die Zeit der Wintersonnenwende ist die Zeit des wiederkehrenden Lichtes. Noch geschieht alles im Verborgenen, denn in der sichtbaren Natur brechen nach dem Dezember erst einmal die kältesten Tage
des Jahres an. In der Natur erscheint alles wie erstarrt. Und doch bereitet sich im Verborgenen bereits die Kraft vor, die im Frühling alles explodieren lässt.
Eine entsprechende Entwicklung vollzieht sich innerhalb der Wesenheit des Menschen. In der dunklen Jahreszeit ist der Mensch eher nach innen gekehrt – er geht in sich. Und wenn die Sonne langsam
wieder zu uns zurückkehrt, sollten wir auch wieder das Licht der eigenen Kraft symbolisch in uns zünden. So ist das Fest des Lichtes dem Gedenken an das schöpferische Licht in uns gewidmet. Ohne
dieses Licht wäre kein schöpferischer Akt möglich.
Licht drückt sich für uns auf verschiedene Weise aus. In der sichtbaren Natur nehmen wir es wahr durch das Erscheinen der Sonne am morgen. Sie erhellt bestrahlt, belebt und erwärmt die Natur. Von
diesem Licht ist die gesamte Natur abhängig.
In der Welt des Geistes zeigt sich das Licht durch unsere intuitiven Eingaben. Alle unsere Gedanken haben einen großen Einfluß auf unsere Wesenheit. Klarheit und Reinheit der Gedanken und die
daraus resultierenden Bilder sind eine Eigenschaft des Lichtes. Das sich darin reflektiert.
In der mystischen Welt drückt sich das Licht durch das innere Vorstellungsvermögen des Menschen aus. Die Entfaltung unserer Seelen wird von unserem inneren Licht gesteuert. Der Mensch wird
„heller“, je mehr inneres Licht er für sich zünden kann. Je stärker sich das innere Licht in ihm ausbreitet, umso stärker kann sich auch die allumfassende Liebe in ihm ausbreiten.
So ist das Wiedererwachen des Lichtes in der Natur auch ein besonderes Ereignis für den Menschen und hat eine starke symbolische Kraft. So wie die Natur sich wieder auf das erwachende Leben
vorbereitet, sollte auch der Mensch aus dieser Zeit wieder gestärkt hervorgehen.
QUELLE: Engelsbuerger Miteinander (Telegram-Kanal)